Kontakt zu unseren Ahnen

Vielleicht ist es schon einigen aufgefallen, dass wir in unserer Gesellschaft nur noch sehr selten über den Tod sprechen. Die ersten drei Monate einer Schwangerschaft verheimlichen wir in der Regel, weil in dieser Zeit das Risiko einer Fehlgeburt am höchsten ist. Frauen fühlen sich nach einer tatsächlichen Fehlgeburt alleine gelassen, weil sie glauben, sie wären die einzigen, denen das passiert ist. Durch die Nichtkommunikation unter uns Frauen wissen sie einfach nicht, wie viele Frauen sie in ihrem Bekanntenkreis haben, denen es  genauso geht. Aber warum erzählen wir Fehlgeburten nicht mehr? Wovor haben wir Angst?

Was ist der Tod oder ist er sogar ein jemand? Auf alle Fälle ist er nicht kontrollierbar und das erscheint uns unheimlich.

Wenn ein geliebter Mensch aus dem irdischen Leben scheidet, dann sprechen wir vom Lebensende. Doch ist es das tatsächlich? Ist selbst beschäftige mich seit Jahren damit. Durch verschiedene Erlebnisse ist es mit mittlerweile möglich mit Verstorbenen zu kommunizieren. Wenn Menschen in Trauer sind oder das Bedürfnis haben noch ein paar Fragen an den Verstorbenen zu  richten, dann ist das möglich.

Ich möchte eine Begebenheit erzählen, die auch für mich sehr eindrücklich war. Ich machte für eine Freundin einen Jenseitskontakt. Zuerst wird der Mensch beschrieben, der da erscheint. Ich beschreiben Aussehen, evtl. Alter und Charakter, Vorlieben etc. so dass die ratsuchende Person sicher sein kann, dass es sich um seine Person handelt, die sie kontaktieren wollte. Dann beschreibe ich gemeinsamen Erlebnissen oder Gemeinsamkeiten etc. Am Ende frage ich den Verstorbenen, was er seiner Bekannten wichtiges weitergeben möchte und sage dies dann. Da  die Verstorbenen immer in liebender Absicht kommunizieren und niemals auch nur Vorwürfe oder ähnliches machen, egal wie das Verhältnis im irdischen Leben zueinander war, sind diese Momente immer sehr berührend und heilsam.

So erschien also meiner Freundin ihre Schwester, die an Krebs gestorben war. In der Sitzung stellte sich heraus, dass meine Freundin sie in den Sterbestunden begleitet hatte und anwesend war. Ihre Schwester ließ ihr mitteilen, dass ihr dies bewusst war und wie wertvoll sie dies empfunden hatte. Sie dankte ihr für diese Zeit und ließ ihr auch ausrichten, dass sie sich keine Gedanken mehr machen müsse, wie es ihr geht. Sie hätte es gut und friedlich, da wo sie jetzt sei.

Meine Freundin wollte von ihr dann noch einen Rat haben. Sie hatte sich von ihrem ehemaligen Mann getrennt und hatte immer noch gewisse Zweifel daran. Sie wollte daher von ihrer Schwester wissen, ob sie das Richtige tue. Die Antwort war, dass sie dies selbst am besten wüsste. Meine Freundin verdrehte daraufhin nur die Augen und meinte, das sei typisch ihre Schwester, das hätte sie ihr zu Lebzeiten schon mal gesagt. Dann meinte sie noch, ihr war überhaupt nicht klar gewesen, wie sehr sie noch um ihre Schwester trauere.

Für mich war diese Begegnung sehr berührend, denn ich konnte die Liebe zwischen den Schwestern fühlen. Immer wieder erstaunt es mich, wie viel Liebe die Verstorbenen mitbringen, egal was sie ein Leben  auf der Erde geführt haben. Sie sind zugewandt und wollen helfen. Sie nehmen mir dadurch die Furcht vor dem Tod, vor der Ungewissheit, was danach kommt, vor dem Gefühl am Ende zu sein. Im Gegenteil, dort  wo die Toten sind ist so viel Friede und Geborgenheit.

Ich möchte den Menschen diese Liebe und den Trost weitergeben. Sie geben keine Sackgasse weiter, sondern Leben, Lebendigkeit, Mut und Entschlossenheit.

Auf jede Sitzung freue ich mich, und ich hoffe, dass solch medialen Kontakte immer selbstverständlicher in unserer Gesellschaft werden und nicht als "esoterischer Humbuk" abgetan wird.

Ich bin zuversichtlich, dass dies möglich wird, denn die Liebe stirbt nie.

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